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Sehtest - Augenarzt Dr. Hanselmayer in Graz

Häufige Erkrankungen der Netzhaut

Die Netzhaut, auch Retina genannt, ist die lichtempfindliche Schicht des Auges. Sie verfügt über etwa 130 Millionen Sinneszellen, die Lichtsignale aus der Umwelt wahrnehmen und verarbeiten. Netzhauterkrankungen können zu schlechtem Sehen, manchmal auch zu völligem Sehverlust führen. Sie haben ganz verschiedene Ursachen, Stoffwechselstörungen oder Schädigungen der versorgenden Blutgefäße sind oft daran beteiligt. Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sowie die diabetische Retinopathie treten besonders häufig auf.

Welche Netzhauterkrankungen gibt es?

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Wenn Sehzellen in der Makula, am Ort der schärfsten Sehens im hinteren Bereich des Auges, zerstört werden, liegt eine Makuladegeneration liegt vor. Betroffene leiden an einem fortschreitenden Verlust der Sehkraft im zentralen Gesichtsfeld. Konturen werden immer unschärfer, Kontraste schwächer, gerade Linien erscheinen verzerrt und die Blendungsempfindlichkeit steigt. Am häufigsten ist die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die in einer trockenen und einer feuchten Form vorkommt. Die AMD ist für sehr viele schwere Sehbehinderungen bei Menschen über 50 Jahren verantwortlich.

Bei den meisten AMD-Patienten, etwa 85 Prozent, wird die trockene Variante diagnostiziert. Dabei entstehen zunächst Ablagerungen aus Abfallprodukten des Stoffwechsels unter der Netzhaut, die nach und nach zu flächigen Veränderungen des Gewebes führen. Diese Erkrankung schreitet langsam voran und macht sich anfangs kaum bemerkbar, erst im späteren Stadium ist der Verlust der örtlichen Sehfunktion erheblich. Eine Heilung der trockenen AMD ist bislang nicht möglich.

Die feuchte Makuladegeneration beeinträchtigt die Sehfähigkeit enorm und verläuft wesentlich aggressiver als die trockene Form. Neue undichte Blutgefäße entstehen unter der Netzhaut, aus denen Flüssigkeit in der Netzhaut gelangt. In der Folge kann es zu Blutungen, Schwellungen sowie Narbenbildungen kommen. Der schnelle Verlauf der feuchten AMD geht mit einem irreversiblen Sehverlust einher. Erste Hinweise wie plötzlich auftretendes verzerrtes Sehen müssen unbedingt ernst genommen werden. Bei rechtzeitiger Diagnose kann die feuchte AMD, beispielsweise durch Medikamenteneingabe in den Glaskörper, im Idealfall gestoppt oder verlangsamt werden.

Diabetische Retinopathie

Die diabetische Retinopathie gehört zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes. Die Netzhauterkrankung entsteht, wenn im Laufe der Zeit die kleinen Blutgefäße durch den erhöhten Blutzuckerspiegel geschädigt werden. Durch deren Absterben wird die Netzhaut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt. Die diabetische Retinopathie ist oft Ursache von Erblindungen bei Menschen mit Diabetes. Je früher die Erkrankung erkannt und mit der Therapie begonnen wird, umso besser sind die Erfolgsaussichten. Patienten sollten nach der Diagnose Typ-2-Diabetes umgehend einen Augenarzt konsultieren. Bei einem Typ-1-Diabetes sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfehlenswert. Auch Faktoren wie Blutdruck- und Blutzuckereinstellung, genetische Veranlagung sowie der individuelle Lebensstil spielen – neben Diabetes-Typ und Dauer der Erkrankung – eine Rolle für das individuelle Risiko, eine diabetische Retinopathie zu entwickeln.

Folgende Symptome können auf eine Netzhauterkrankung hindeuten:

Allgemein gilt: Je früher eine Netzhauterkrankung erkannt wird, umso besser für die Therapiemöglichkeiten. Ein verändertes bzw. verschlechtertes Sehen sollte daher unbedingt durch einen Augenarzt abgeklärt werden. Einige Symptome treten oft im Zusammenhang mit Netzhauterkrankungen auf:

  • verschlechtertes Sehen im Zentrum bzw. am Rand des Gesichtsfeldes
  • verzerrte Sicht
  • schwarze Schlieren oder Punkte, die am Auge vorbeiziehen
  • plötzliche Lichtblitze
  • eingeschränktes Gesichtsfeld
  • Schattensehen

Diagnose von Netzhauterkrankungen

Um Netzhauterkrankungen in einem frühen Stadium diagnostizieren zu können, ist es wichtig, dass sich Betroffene an einen Augenarzt wenden, sobald sie ein verändertes bzw. verschlechtertes Sehen bemerken.

Sehtest

Mit Sehtests wird gezielt die Sehschärfe sowie die Farb- und Kontrastwahrnehmung untersucht. Auch eine Gesichtsfelduntersuchung ist häufig aufschlussreich, um erste Erkenntnisse zu gewinnen. Bei Verdacht auf eine Makula-Erkrankung sollte der sogenannte Amsler-Gitter-Test durchgeführt werden. Dabei lässt sich feststellen, ob Linien gerade oder verzerrt gesehen werden und ob das Bild verschattet ist.

Spaltlampenuntersuchung

Die Beschaffenheit der Netzhaut wird mithilfe der Spaltlampe genauer in Augenschein genommen.

Fluoreszenz-Angiographie

Mit diesem Verfahren lassen sich die Feinstrukturen der Netzhaut besondern gut darstellen. Dafür wird vor der Untersuchung ein harmloser Farbstoff in die Armvene injiziert. Wenn dieses Kontrastmittel über den Blutkreislauf die Augen erreicht hat, wird es mit einer Spezialkamera erfasst. Der Augenhintergrund, die Netzhautgefäße und vor allem die feinen Blutgefäße lassen sich so hervorragend begutachten. Alle Veränderungen sind mit der Fluoreszenz-Angiographie erkennbar.

Optische Kohärenztomografie (OCT)

Die optische Kohärenztomografie erlaubt einen Blick auf die unterschiedlichen Schichten der Netzhaut. Mit dieser modernen, berührungsfreien Untersuchungstechnik wird ein detailliertes Bild erzeugt, das die einzelnen Zellebenen sowie Flüssigkeitsansammlungen in der Makula sichtbar macht. Bei der OCT kommt Laserlicht zum Einsatz, das eine hohe Auflösung der Netzhautstruktur und der Dicke des Gewebes garantiert. Diese Verfahren ist daher besonders für Verlaufskontrollen prädestiniert.

Therapiemöglichkeiten bei AMD und diabetischer Retinopathie

IVOM

Durch den Einsatz einer modernen Therapieform können heute bei der Behandlung von feuchter AMD wie auch von diabetischer Retinopathie große Erfolge erzielt werden: Bei der intravitrealen operativen Medikamenteneingabe (IVOM) werden die Wirkstoffe direkt ins Auge eingebracht. Zur Verwendung kommen dabei sogenannte Anti-VEGFs (Anti-Vascular Endothelian Growth Factors), die in den Glaskörper des Auges injiziert werden. Die Medikamente hemmen den Wachstumsfaktor im Auge. Dadurch sinkt die Gefahr unerwünschter Gefäßneubildungen bzw. von Flüssigkeitsansammlungen im Auge.

Die IVOM erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung, so dass von der Injektion in den Glaskörper kaum etwas zu spüren ist. Wie aus einem Depot werden die eingebrachten Anti-VEGFs nach der Behandlung über mehrere Wochen an Netzhaut und Aderhaut abgegeben. Durch eine regelmäßige Medikamentengabe kann das Fortschreiten der Makuladegeneration gemindert oder sogar aufgehalten werden.

Thermische Lasertherapie und photodynamische Therapie (PDT)

Die photodynamische Therapie kann den Verlauf einer feuchten AMD verlangsamen und so das Sehvermögen länger bewahren. Bei dieser Behandlung wird ein Wirkstoff in die Armvene injiziert, der über die Blutbahn zum Auge transportiert wird. Dort angekommen, wird er mithilfe eines energiearmen Lasers aktiviert.

Die thermische Lasertherapie kann, wie durch Studien belegt ist, ebenfalls eine wirksame Therapieform für die feuchte AMD darstellen. Dabei verödet der behandelnde Arzt gezielt krankhafte Gefäße in der Netzhaut. Auch die diabetische Retinopathie ist mit einer Lasertherapie behandelbar. Indem bereits veränderte Netzhautareale vernarbt werden, bleibt für die noch gesunden Bereiche der Netzhaut mehr Sauerstoff zur Verfügung.

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